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Lange grübeln wir, überlegen hin und her und wägen ab, ob sich der weite Umweg lohnt. Schließlich entscheiden wir uns für unser nächstes Ziel, auch wenn das etliche Stunden in verschiedenen Fortbewegungsmitteln mit sich bringt. Die Rede ist von Sukhothai, einem Historischen Park rund 430 Kilometer nördlich von Bangkok, ein Highlight auf unserer bisherigen Weltreise mit einer Überraschung, die uns beide staunen lässt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um nach Sukhothai zu gelangen. Per Flugzeug ist es definitiv die schnellste, aber teuerste Variante. Auch ein Bus steht in der engeren Auswahl. Da die Strecke jedoch landschaftlich schön ist, macht schließlich der Zug das Rennen. Daher ist unser erster Anlaufpunkt am Morgen der Bahnhof Bang Sue Junction, an dem in regelmäßigen Abständen Verbindungen von der Hauptstadt des Landes in den Norden gehen. Am besten informierst du dich vorab auf der offiziellen Seite der thailändischen Bahn über die Fahrzeiten!
Eine direkte Zugverbindung nach Sukhothai gibt es nicht. Phitsanulok ist daher unser erster Zwischenstopp. Mit etwas Verspätung rollen wir schließlich nach 5 Stunden Fahrzeit in den entsprechenden Bahnhof ein. Am besten nimmst du dir ein TukTuk für die kurze Strecke zwischen Bahnhof und Busbahnhof. Ab hier geht es nur noch mit den öffentlichen Bussen weiter, die am Bus Terminal 1 verkehren. Mit den erworbenen Tickets geht es nun weiter in das 40 Kilometer entfernte Sukhothai. Sei dir bewusst, dass dieser Bus gefühlt an jeder Ecke hält, um Menschen aufzugabeln oder aussteigen zu lassen, entsprechend dauert die Fahrt über eine Stunde. Wir erreichen erst zum Sonnenuntergang Neu-Sukhothai. Und wenn du dir jetzt denkst, hm Neu-Sukhothai? Ja, die Stadt ist in zwei Bereiche aufgeteilt, also achte bei der Buchung deiner Unterkunft auf die Adresse. Der Historische Park, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, befindet sich in Alt-Sukhothai, rund 12 Kilometer außerhalb der eigentlichen Stadt. Nur noch wenige Reisende sind am Bahnhof und ein freundlicher Mitarbeiter versichert uns, dass in 30 Minuten ein Minivan zu den alten Ruinen, wo sich auch unsere Unterkunft befindet, fährt. Nach einer dreiviertel Stunde des Wartens entscheiden wir mit zwei weiteren Pärchen, die letzten Kilometer mit einem Tuktuk zurückzulegen.
Und dort staunen wir wirklich nicht schlecht, denn aus allen Richtungen strömen Menschen zum Eingang des rund 72 km² großen Tempelareals. Die Ruinen sind wunderschön mit Kerzen und Fackeln beleuchtet und bunte Blumenschiffe treiben über die Teiche. Dass Anfang November das Lichterfest in ganz Thailand gefeiert wird, wissen wir natürlich. Doch dass bereits zum 31.10 das Festival der Kerzen in Sukhothai beginnt, überrascht uns durchaus. Mehr zum Loy Krathong Fest haben wir in einem separaten Blog festgehalten. Wir überlegen nicht lange, wechseln die Klamotten und mischen uns unter die Einheimischen. Tatsächlich treffen wir an diesem Abend nur Locals und keine Touristen, entsprechend sind wir unter anderem eine der Hauptattraktionen und schaffen es auf unzählige Fotos.
Dieser Eindruck verstärkt sich auch am nächsten Morgen, als wir uns neben unserem Gästehaus zwei Fahrräder für jeweils 30 Baht (~ 80 Cent) pro Person ausleihen, um das Gelände zu erkunden. Während des Festivals ist der Eintritt frei, ansonsten muss am Ticketschalter für 100 Baht (~ 2,50 €) pro Person ein Ticket gelöst werden. Auch für Fahrräder werden noch einmal 10 Baht (~ 25 Cent) fällig.
Wir radeln los, folgen der Straße und landen direkt vor der ersten Ruine, dem Wat Mahathat. Dieser ist der wichtigste Tempel in Sukhothai und zeitgleich einer der schönsten des ganzen Historischen Geschichtsparks. Erbaut zwischen 1292 und 1347 umfasste der komplette Tempel bis zu 200 Chedis. Heute zeugen nur noch die eindrucksvollen Buddha-Statuen zwischen den zerstörten und verfallenen Bauwerken von der einstigen Größe der ersten Hauptstadt des siamesischen Königreichs.
Etwas entfernt vom Wat Mahathat stehen die Überreste des Wat Sri Sawai. Gut erkennbar an den drei Prangs, die noch gut erhalten in den Himmel ragen. Selbst zur Mittagszeit verirren sich nur selten Touristen hierher. Entsprechend kannst du mit etwas Glück den Tempel ganz alleine erkunden. Das gilt auch für die restlichen Ruinen und ehe wir uns versehen, ist der Nachmittag schon fast um. Doch einen letzten Abstecher haben wir noch für dich. Du solltest unbedingt dem Wat Sri Chum, außerhalb des Historischen Teils, einen Besuch abstatten. Eine riesige, sitzende Buddha-Statue mit 11 Metern lugt durch den dünnen Schlitz des Gemäuers hinaus.
Alles in allem hat uns Sukhothai begeistert und uns ein bisschen an unseren vergangenen Besuch in Ayutthaya erinnert. Auch wenn die Anreise beschwerlich ist, solltest du diese nicht scheuen. Und einen letzten Tipp haben wir noch, am Eingang der Historischen Stadt ist eine Win-Busstation. Ab hier verkehren täglich Busse in die Städte Bangkok, Ayutthaya und Chiang Mai, unserem nächsten Ziel!