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Das letzte Erlebnis unseres Trips durch Indonesien sollte noch einmal ein ganz besonderes werden. Nach den bisherigen Highlights auf Java, Bali und schließlich auch Nusa Penida war es aber gar nicht so einfach einen krönenden Abschluss für diese atemberaubende Reise zu finden. Wir haben uns dennoch auf die Suche begeben und noch ein ganz besonderes Schmuckstück für euch gefunden. Wir waren mit Mantarochen beim Schnorcheln!
Ausgangspunkt war, wie für all unsere Abenteuer auf Nusa Penida, erneut die Crystal Bay. Den Schnorcheltrip haben wir direkt am Strand gebucht. Die Kosten für das Erlebnis im Meer belaufen sich pro Person auf circa 200.000 IDR (~ 12 €). Am besten informiert ihr euch am Tag zuvor schon beim kleinen Tauchshop am Strand, zu welcher Uhrzeit die Boote chartern, denn diese starten bereits am frühen Morgen. Und so stachen auch wir kurz nach dem Frühstück als einziges Boot, denen maximal 5 Personen zugeordnet werden, in See. Während der Fahrt wurden wir mit Schnorcheln, Taucherbrillen, Flossen und Schwimmwesten ausgestattet. Unser Ziel war der sogenannte Manta Point, ein Küstenabschnitt auf Nusa Penida, an dem die Wahrscheinlichkeit einen der riesigen Rochen zu sehen nahezu bei 100 % liegt.
Die mystischen Geschöpfe gehören zur Gattungen der Teufelsrochen. Hier gibt es wiederum zwei Arten, einerseits die kleineren Riffmantas, andererseits die Riesenmantas und denen waren wir auf der Spur. Die sanften Riesen des Meeres, wie sie mittlerweile auch genannt werden, erreichen eine Länge von bis zu 8 Metern, eine Spannweite von 7 Metern und werden circa 2 Tonnen schwer. Die Tiere kommunizieren auch miteinander, jedoch nicht wie Wale mittels Gesängen, sondern mit Flossenschlägen. Doch von der Gutmütigkeit und Sanftheit, mit der sie Menschen unter Wasser begegnen, wollte man bis in die 70er Jahre nichts wissen. Seit über 1.000 Jahren hielten sich abenteuerliche Schauergeschichten über die Kreaturen der Tiefe, was auch den Gattungsnamen erklärt. Heute weiß man, dass sich die anmutigen Fische ausschließlich von Plankton ernähren und man hält sie inzwischen mit Abstand für die sozialsten Fische, was unter anderem ihren großen Gehirnen zugeschrieben wird. Also keine Panik, wenn ihr im Wasser seid.
Nach der circa 15-minütigen Überfahrt mit unserer Nussschale zum Manta Point hieß es für uns Taucherbrillen auf und ab ins Wasser. Am Tauchspot waren wir dann übrigens nicht mehr das einzigen Boot. Etwas ehrfürchtig sprangen wir in das tiefe Blau. Der Meeresgrund war von hier aus nicht zu erkennen, wir waren 50 Meter vom zerklüfteten Ufer entfernt. Den Kopf unter Wasser paddelten wir los, als plötzlich aus der Tiefe ein dunkler Schatten unter uns hindurch huschte. Etwas erschrocken hielten wir inne, wir waren zwar schon des Öfteren beim Schnorcheln, zum Beispiel auf Koh Tao in Thailand, hier beschränkte sich die Größe der Tiere allerdings auf knapp 5 cm. Der Fisch unter uns bemaß mit Sicherheit das 100-fache und verschwand mit circa 10 km/h wieder im dunkeln Ozean. In den insgesamt 30 Minuten im Wasser bekamen wir fünf Mantas, was aus dem spanischen übersetzt übrigens "Decke" bedeutet, zu Gesicht. Etwas unterkühlt und immer noch sprachlos von der Anmut der Rochen, stiegen wir in unser Boot und fuhren zurück zum Strand der Crystal Bay. Wir empfehlen euch während des Wassergangs ein Surfshirt zu tragen. Einerseits aufgrund der kühlen Temperaturen im Wasser, andererseits trieben bei unserem Aufenthalt teilweise Quallen im Meer.
Der Schnorchelausflug sollte ein krönender Abschluss unseres Trips durch Indonesien werden. Und trotz der bereits erlebten Abenteuer, wie den Vulkanbesteigungen auf Java, den Tempeln auf Bali oder den atemberaubenden Felsformationen Nusa Penidas, hat es der Tauchgang mit den Riesenmantas definitiv zu einem der Highlight unserer Reise geschafft und ich bekomme nach all der Zeit immer noch Gänsehaut, wenn ich an die dunkeln Schatten im blauen Ozean denke.