Zugegeben, von Quy Nhon und dessen schönen Stränden haben wir leider nicht allzu viel gehabt, denn eine Schlechtwetterfront mit Regen und Wind breitet sich über die Küstenregion aus. An Badeurlaub ist nicht zu denken. Doch trotzdem verraten wir dir die schönsten Plätze und auch Strände in der noch untouristischen Stadt und vielleicht hast du etwas mehr Glück mit dem Wetter!
Viele Reisende überspringen auf ihrer Route in den Süden die Stadt Quy Nhon. Doch diese ist ein perfekter Zwischenstopp, um einer 12 Stunden Fahrt nach Nha Trang von Hoi An kommend zu entgehen. Bei einigen Reiseagenturen oder auch Hotels kannst du vorab ein Ticket für rund 400.000 Dong (~ 15 €) in einem Schlafbus buchen. In der Regel verkehren täglich ein bis zwei Busse auf dieser Strecke. Nach einer angenehmen Fahrt erreichen wir den Busbahnhof der Stadt in der Tay Son Street. Glücklicherweise ist bei unserem Ticket sogar ein kostenloser Shuttleservice zu unserem Hotel inbegriffen.
Am nächsten Morgen beginnen wir mit der Erkundung der Strandpromenade und dem langen, feinen Sandstrand. Wir legen noch einen kurzen Stopp in einem Kiosk ein und kaufen uns zwei Regenponchos, die wir bei dem Regen zwingend brauchen und die uns, wie das Wetter aktuell aussieht, auch noch ein paar weitere Tage trocken halten müssen. Das Schöne an Quy Nhon ist, dass ein kleiner Park den Strand von der restlichen Stadt trennt und nicht mit unzähligen Bars und Restaurants zu gepflastert ist. Außerdem merkt man auch, dass in der Vergangenheit einiges an Geld in die Stadt investiert wurde. Neben dem gepflegten Park ist auch am Strand kaum Müll zu finden, was wirklich eine Seltenheit ist!
Nicht weit davon entfernt befindet sich der Nguyen Tat Thanh Square mit seiner rund 15 Meter hohen Statue des ehemaligen Präsidenten Hồ Chí Minh und dessen Vater. Dieses Denkmal soll den Menschen Glück und Frieden bringen, du kannst es kaum verfehlen und es ist ein guter Anhaltspunkt für die Stadterkundung. Gleich dahinter kannst du außerdem den Schriftzug der Stadt auf einem nahen Hügel erkennen.
Dass sich hier her nur wenige Touristen verirren, haben wir dann beim Essengehen festgestellt, nachdem wir an zwei Abenden hintereinander in das gleiche Restaurant gegangen sind. Die Lokale, in denen wir essen, sind keineswegs teure Restaurants. Wir bevorzugen die authentische lokale Küche, am besten, wo bereits einige Leute sitzen. Wenn der Preis und der Geschmack dann noch stimmen, kommen wir auch gerne mehrmals! Wie dem auch sei, in Quy Nhon haben wir genau so ein Restaurant gefunden. Am ersten Abend haben wir uns für einen traditionellen, vietnamesischen Hotpot entschieden, bei dem Tunfisch in einer Suppe gekocht wird und anschließend mit Salat und Nudeln in Teigrollen verspeist wird. Wir haben uns bei der Zubereitung nicht gerade mit Ruhm bekleckert und die Besitzerin musste uns dreimal erklären, wie es gemacht wird. Da es eine richtig lustige Erfahrung und das Essen extrem lecker war, sind wir am nächsten Abend wiedergekommen. Die Frau hat sich so darüber gefreut, dass sie ein Erinnerungsfoto mit uns haben wollte und ein Interview, in dem wir erklären, was uns an dem Lokal so gefallen hat.
Rund 4 Kilometer von der Strandpromenade entfernt findest du noch ein weiteres Highlight von Quy Nhon. Die Zwillingstürme oder Thap Doi genannt, sind Überreste der Cham-Kultur und werden auf das 11. - 13. Jahrhundert n. Chr. datiert. Wir kaufen am Eingang der kleinen Anlage ein Ticket für jeweils 20.000 Dong (~ 80 Cent) und nehmen auf einer der Bänke Platz. Die beiden Türme sind zum Teil mit kleinen Pflanzen und Gras bewachsen, auch ein gepflasterter Weg ist noch erkennbar. Diese grüne Anlage ist der perfekte Rastplatz, um der zum Teil hektischen und lauten Stadt zu entfliehen.
Das gleiche gilt für die Strände, auch wenn wir sie wegen des Regens nicht besuchen konnten, sollen diese wirklich sehenswert sein. Zum einen die Meerenge Gio, nördlich der Stadt. Eingebettet zwischen sanften Hügeln ist der felsige Strandabschnitt jedoch weniger zum Baden geeignet. Dafür kommen alle Badenixen unter euch auf der Insel Ky Co auf ihre Kosten. Feiner, weißer Sandstrand und klares Wasser, was will man mehr? Und zu guter Letzt solltet ihr euch den Bai Xep Beach, einen endlos langen Sandstrand südlich der Stadt, keinesfalls entgehen lassen!
Wie du merkst, hat uns Quy Nhon begeistert, selbst bei Regen und dicken grauen Wolken. Du solltest die Stadt definitiv auf deiner Reise durch den Süden Vietnams nicht verpassen. Hoffentlich hast du mit dem Wetter etwas mehr Glück als wir. Und auch Tuy Hoa, unser nächstes Ziel, ist noch ein echter Geheimtipp!