Pura Tirta Empul - Ubud

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Einzelner Mann bei einer rituellen Waschung im Pura Tirta Empul.

Pura Tirta Empul, was "sprudelnde Quelle" bedeutet, beschreibt ziemlich gut, was einen hier erwartet. Die Tempelanlage ist eine von Balis heiligsten und wichtigsten, außerdem ist sie eine der neun Staatstempeln. Dieser ist vor allem durch sein heiliges Quellwasser bekannt, weshalb regelmäßig hinduistische Gläubige anreisen, um sich zu reinigen und von Krankheiten und Problemen zu befreien. So führte uns unser Weg nach den Königsgräbern Gunung Kawi zu dieser atemberaubenden heiligen Stätte.

Am Eingang der Anlage werden 30.000 IDR pro Person (~ 2 €) fällig und auch hier wird man wieder mit einen Sarong ausgestattet, falls man nicht passend gekleidet ist! In den meisten Tempeln muss eine lange Hose, ein Rock oder ein Sarong getragen werden! Nach ein paar Metern erreicht man zwei Wasserbecken, die aus dem Jahr 962 stammen. Die beiden Becken - Männer und Frauen sind getrennt - werden durch 15 Fontänen mit dem heiligen Wasser gespeist. Bei der rituellen Waschung kann jeder teilnehmen, die Wertsachen können währenddessen in einem Spint verstaut werden. Bei der Waschung müssen spezielle Reihenfolgen und Rituale eingehalten werden, zum Beispiel werden alle Fontänen angebetet, außer die letzten beiden, denn diese sind Beerdigungszeremonien vorbehalten. An jeder Quelle müssen außerdem die Hände so gehalten werden, dass man das Wasser auffangen kann. Anschließend hält man das Gesicht drei Mal in das angestaute Wasser und schüttet dieses über den Kopf nach hinten, um abschließend den Kopf unter den Wasserstrahl zu halten.

Der Tempel ist der Gottheit Vishnu gewidmet, diese gilt als die wichtigste Gottheit im Hinduismus. Die Stellung, sowohl der Gottheit, als auch der Tempelstätte selbst, wird einem auch durch den heiligen Baum im vorderen Teil, den unzähligen Statuen und der heiligen Halle vor Augen geführt. Über die Entstehung dieser Tempelanlage besagen alte Legenden, dass in frühster Zeit ein dämonischer und mächtiger Herrscher namens Mayadenawa an diesem Ort wohnte. Es hieß er sei unbesiegbar, deswegen sandte der Gott Indra einen Spion, welcher allerdings enttarnt wurde. Wütend rief Mayadenawa den Krieg aus. Er vergiftete über Nacht das Wasser und somit auch die Soldaten Indras. Zur Rettung der Soldaten, erschuf Indra die heiligen Quellen. Um den Soldaten zu entkommen, wechselte der Herrscher seine Gestalt und verwandelte sich in Stein. Den Gott Indra konnte er allerdings nicht täuschen und so wurde er von diesem erschossen. Sein Blut wurde zu dem Fluss Petanu!

Fasziniert von den Eindrücken, bestaunten wir begleitet vom plätschernden Wasser, die sich wiederholenden rituellen Waschungen, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten. Dieser führt an einigen Essenständen vorbei, bei denen wir uns stärkten und den riesigen Kois im Wasser zusahen. Nach der kurzen Verschnaufpause fuhren wir mit unserem Roller über die Tegalalang Reisterrassen wieder Richtung Ubud.




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