Martinšćica - Cres

Durchbruch in einen Felsen mit Meer im Hintergrund.

WANDERUNG MARTINŠĆICA - UVALA SVETI NIKOLA


GEHZEIT -  1,25 h

DISTANZ - 4,4 km

HÖHENUNTERSCHIED - + 127 m / - 108 m

SCHWIERIGKEIT - leicht

STARTPUNKT - Kirche Martinšćica


Martinšćica gilt als ruhiger Ferienort an der Westküste der Insel Cres, dessen Schwerpunkt im Familien- und Campingtourismus liegt. Uns lockte jedoch die zahlreichen Strände nördlich der Stadt, die meist nur zu Fuß erreicht werden können. So starteten wir die Wanderung von  Martinšćica aus durch unberührte Natur zu den einsamen Buchten Uvala Sveti Nikola und Uvala Prascarici.

Einsame Bucht mit Gewitterwolken im Hintergrund.

Direkt im Ortskern gibt es eine kostenlose Parkmöglichkeit. Hier geht ihr ca. 50 Meter Richtung Meer, danach bei der Kirche rechts entlang und vor der Hausnummer 5 müsst ihr links abbiegen. Nach einem kurzen Anstieg erreicht ihr die Hauptstraße, dieser folgt ihr nach links und nach ein paar hundert Metern steht ihr vor der Einfahrt des Campingplatzes "Kamp Slatina". Dieser muss durchquert werden, also einfach weiter bis zum Meer gehen, dann rechts weiter am Ufer entlang und an dem Beachvolleyballfeld, den Basketballkörben und den Trampolinen vorbei bis ihr den FKK-Bereich erreicht. Hier erst mal ausziehen... Zehn Meter weiter geht es rechts einen ausgetretenen Pfad den Berg hoch, der den einzigen erwähnenswerten Anstieg der Tour mit sich bringt. Oben angekommen folgt ihr einfach dem Feldweg nach links und ab hier geht es immer der Nase nach. Wenn ihr euch zwischenzeitlich fragt, ob ihr noch richtig seid, ja seid ihr. Der Weg ist an einigen Stellen mit Gestrüpp zugewachsen, sodass man den ein oder anderen Kratzer davonzieht. Das hat unsere Vorfreude auf die Buchten jedoch nur noch mehr gesteigert, denn je weniger den Pfad benutzen, desto weniger Leute sind schließlich auch an den Stränden. Nach insgesamt ca. einer Stunde Gehzeit erreichten wir schließlich die erste Bucht, Uvala Sveti Nikola. Neben dem Strand ist eine kleine beschauliche Finca, die bewohnt wird bzw. als Ferienwohnung dient. Wir hatten die Bucht allerdings für uns alleine und konnten ein paar herrliche Bahnen durchs türkise Wasser ziehen.

An diesem Tag war es jedoch bewölkt, was die Wanderung an sich erheblich erleichterte, jedoch hörten wir in der Ferne bereits das Donnergrollen und entschieden uns schweren Herzens, die Tour an dieser Stelle abzubrechen. Einen kurzen Abstecher an den Ruinen hinter der Villa leisteten wir uns noch und dann ging es zurück. Allerdings wurde aus dem entspannten Rückweg ein zwischenzeitlicher Trailrun. Der Regen setzte plötzlich ein, die Blitze kamen immer näher und als wir hinter einer Mauer aus Felsen einen vermeintlichen Bären hörten (auf Cres gibt es keine Bären, im Festland Kroatiens schon!) ging es im Vollsprint mit je zwei Steinen bewaffnet durch kroatische Unterholz. Kann eine Wanderung noch mehr Abenteuer beinhalten? ... JA! ... Als das Gewitter schließlich direkt über uns war suchten wir Schutz unter den niedrigen Büschen am Wegesrand. Wir folgten dem Pfad mit eingezogenem Kopf und von einem Unterschlupf zum nächsten und fanden letztendlich Zuflucht auf einer Terrasse eines unbewohnten Bungalows des Campingplatzes, es war zwei Uhr nachmittags, gute Nacht!

Nach einer weiteren Stunde Verweilzeit unterm Vordach des Mobilheims war das Unwetter schließlich weitergezogen. Erschöpft, durchnässt und ausgekühlt erreichten wir unseren Bus im Ortskern. Auch wenn die Wanderung definitiv nicht so verlief wie eigentlich geplant, war sie dennoch ein Abenteuer unseres Trips durch Kroatien, von dem wir noch in Jahren erzählen werden. Wie bereits erwähnt mussten wir den Marsch bei der ersten Bucht Uvala Sveti Nikola abbrechen. Wenn ihr den Weg allerdings weiter folgt, reihen sich zahlreiche einsame Buchten aneinander, die nur darauf warten, dass das kroatische Unterholz einen erschöpften Wanderer ausspuckt , also worauf wartet ihr?

In Martinšćica selbst findet ihr ein paar Restaurants und Cafés, denen ihr definitiv einen Besuch abstatten solltet. Für uns war es allerdings die letzte Haltestelle auf der Insel Cres, denn es ging auf der Fähre weiter in Richtung Krk.




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