Kap Tenaro - Peloponnes

Frau steht auf einen Felsen und blickt auf den Leuchtturm vom Kap Tenaro.

Nach der größeren Wanderung zur Halbinsel Tigani schlugen wir die alt bekannte Richtung ein, Süden! Wir legten einen kurzen Abstecher im Dorf Vathia ein, das auf einer Anhöhe über dem Meer thront, um anschließend zum südlichsten Punkt des griechischen Festlandes zu gelangen. Hier sollte sich alles ändern!

Frau balanciert über Steine am Meer beim Kap Tenaro.

Die kleine Siedlung Vathia ist kaum mehr bewohnt, viele Wohntürme sind verweist und der Zahn der Zeit nagt bereits an ihnen. Der Ort wird auch bereits als Geisterdorf bezeichnet. Doch es gibt etwas Hoffnung, seit einiger Zeit werden einzelne Gebäude saniert und vermietet. Und wer möchte nicht einmal in einem Turm schlafen? Dennoch solltet ihr dem Ort auch im jetzigen Zustand definitiv einen Besuch abstatten. Die schmalen Pfade durch die Häuserblöcke können betreten werden und in manches verlassene Gebäude kann man sogar einen Blick hinein werfen. Diese sogenannten Lost Places haben einen ganz eigenen Charakter und immer etwas geheimnisvolles in sich, es sollte nicht der letzte auf unserem Trip durch die Peloponnes bleiben.

Das verlassene Dorf Vathia von einen Aussichtspunkt untertags aus.
Die steinernen Ruinen von einen Gebäude im Dorf Vathia.
Eine verrostete Hausnummer im Dorf Vathia.

Von Vathia schlängelt sich die Straße, welche sich in einem wirklich ausgezeichneten Zustand befindet, weiter an der Küste entlang. Und ab hier kommt man aus dem staunen nicht mehr heraus. Riesige Felsblöcke, steinerne Wohntürme, blühende Hänge und die schroffe Küste säumen den Weg und nach gefühlt jedem gefahrenen Meter möchte man stehen bleiben und den Ausblick genießen.

Die blühenden Hänge mit dem Meer im Hintergrund in der Nähe des Kap Tenaro.
Ausblick auf eine Bucht mit blühenden Hängen im Hintergrund.
Ausblick auf das Meer, fotografiert aus einem VW-Bus.

Unzählige Kurven und Bilder später erreichten wir schließlich den Parkplatz an der Südspitze der Region Mani. Nach der Wanderung zu Tigani mit 12 Kilometern am Vortag, stand heute ein vergleichsweise entspannter „Spaziergang“ mit nur 4 Kilometern auf dem Plan. Wir schulterten unseren Rucksack und beschritten vom Parkplatz aus den Trampelpfad nach rechts. Dieser führt die restlichen Meter zum Meer hinab und anschließend stetig die Anhöhe hinauf. Nach einigen hundert Metern erreichten wir die erste Sehenswürdigkeit, den Poseidon Tempel. Jedoch sind vom einstigen Gemäuer nur noch die Grundrisse zu erahnen. Das Highlight der Überreste bildet definitiv der Boden, denn hier befinden sich noch immer alte, aus Stein gefertigte Mosaike.

Mann wandert auf einen schmalen Trampelpfad zum Kap Tenaro.
Bodenmosaik vom alten Poseidontempel am Kap Tenaro.

Anschließend führt der schmale Trampelpfad weiter den Hügel hinauf, teilweise müssen einige Steine und Hindernisse überwunden werden, also ist gutes Schuhwerk gefragt. Nach circa 2 Kilometern erreichten wir dann endlich das Südkap und dessen Leuchtturm, der 1883 erbaut wurde. Der Turm markiert nicht nur den südlichsten Punkt der Halbinsel Peloponnes, er ist auch der südlichste Punkt des griechischen Festlandes und der zweit südlichste Punkt des europäischen Festlandes, nur eine Region in Spanien hat hier die Nase noch ein paar Meter weiter vorne. Und wer etwas Glück hat, kann hier Zugvögel auf ihrem nach Afrika beobachten, denn ihre Flugroute führt über das südliche Ende Peloponnes.

Frau wandert zum Kap Tenaro mit einen Leuchtturm im Hintergrund.
Leuchtturm am Kap Tenaro mit blühenden Blumen im Vordergrund.

Nicht nur für Vögel spielt das Kap eine wichtige Rolle. Auch vor Jahrtausenden war die Region für Spartaner ein Ort um die Götter anzubeten. Die Menschen in der Antike vermuteten hier unter anderem den Eingang zum Totenreich, davon zeugt noch heute eine kleine Höhle in der Nähe des Parkplatzes. Hier baten die Menschen ihre verstorbenen Verwandten beim Totenorakel um Rat. 

Drohnenaufnahme vom Kap Tenaro und dessen Leuchtturm.

Nach der idyllischen Wanderung und diesem atemberaubenden Reiseziel wurde uns bewusst, dass sich unsere Reiseroute nun ändern wird. In den letzten 8 Wochen sind wir den Straßen stets in Richtung Süden gefolgt. Nachdem wir den südlichsten Punkt nun erreicht hatten, geht es künftig nach Norden. Unser nächstes Ziel sollte ein ganz besonderes werden. Neben dem Geisterdorf Vathia bildet das Dimitrios Schiffswrack, bei dem wir unseren nächsten Halt einplanten, nicht nur den zweiten Lost Place unseres Aufenthalts in der Mani, er sollte darüber hinaus auch einen Meilenstein auf persönlicher Ebene markieren!





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