Koman - Fierza Fährfahrt

Ein vollbesetztes Schiff fährt über den Koman-Stausee untertags.

Nach einer beruhigenden Zeit am Vau-Deja-Stausee wollten wir uns die Schluchten, die der Drin in das gewaltige Bergmassiv der albanischen Alpen gebahnt hat, genauer ansehen. Eine atemberaubende Schiffsfahrt entlang des Koman-Stausees stand auf der Tagesordnung und sollte uns einige Körner kosten.

Eine Frau lehnt an einer Säule und blickt während der Fährfahrt auf den Koman-Stausee hinaus.

Da wir schon ein paar Tage rund um den Staudamm verbracht hatten, sind wir auch mit einigen anderen Reisenden ins Gespräch gekommen. Die meisten setzen vom beschaulichen Ort Koman mittels der Fähre nach Fierza über. Die Fahrt nimmt circa 2,5 Stunden in Anspruch. Von Fierza kann anschließend in das entlegene Valbona-Tal gefahren werden oder die Grenze in Richtung Montenegro oder Kosovo überquert werden. Da unsere weitere Reiseplanung jedoch über den Wanderort Theth gehen sollte, der sich auf der anderen Seite eines Bergmassivs von Valbona befindet und eine Verbindung mit dem Auto nicht besteht, haben wir uns dafür entschieden, ohne Bus auf das Boot zu steigen. Das Valbona-Tal haben wir jedoch noch nicht ganz von unserer Route gestrichen, seid gespannt!

Ein Schiff tuckert beschaulich über den Koman-Stausee.

Da wir ohne Bus unterwegs waren, mussten wir natürlich auch die Rückfahrt antreten. Das schont aber definitiv die Reisekasse. Eine einfache Fahrt kostet pro Person 8 €. Für ein Fahrzeug werden pro Quadratmeter 7 € verlangt. Mit einem Camper und zwei Personen bist du dann ziemlich schnell bei circa 80 € für eine Überfahrt. Für albanische Verhältnisse sind die Preise ganz schön hoch. Neben einem Rabatt von 5 % lohnt es sich darüber hinaus die Tickets online zu erwerben, denn die kleinen Boote sind eigentlich immer voll. So könnt ihr sicherstellen, dass ihr definitiv einen Platz bekommt! Neben einer Fährfahrt, wir haben uns für den Anbieter Berisha entschieden, legen vom kleinen Hafen auch beispielsweise Longtail-Boote ab, die kürzere Erkundungstouren anbieten.

Der Fährhafen des kleinen Ortes Koman am Morgen.

Hast du schließlich ein Ticket wird es spannend. Von Koman aus geht eine Straße an einem Berg entlang in Richtung Stausee. Wer mit seinem Fahrzeug übersetzt, fährt anschließend durch einen Tunnel. Die anderen lassen ihr Gefährt vor der Durchführung stehen und gehen die letzten Meter zu Fuß. Wir haben unseren Bus direkt in Koman stehen lassen, da die Parkplätze nahe des Staudamms sehr frequentiert sind und sich direkt neben der Straße befinden. Wer den Tunnel hinter sich gelassen hat, gelangt zu einer kleinen Wendeplattform direkt am See, die gleichzeitig auch den Fährhafen darstellt. Hier müssen die Fahrzeuge auf engstem Raum rangiert werden, da jeder rückwärts auf das Boot fahren muss. Wir waren froh, nur zu Fuß unterwegs zu sein, da es durchaus etwas hektisch werden kann. 

Der chaotische Fährhafen am Morgen zur Abfahrt der Schiffe.

Hat jeder einen Platz gefunden, geht das eigentliche Highlight los, die Fahrt nach Fierza. Um 9:00 Uhr legt die Fähre von Koman ab. Durch die atemberaubende Landschaft der verwunschenen Berge, wie die Gipfel der albanischen Alpen von den Einheimischen bezeichnet werden, bahnt sich die kleine, weiße Nußschale ihren Weg entlang des ruhigen Gewässers. Eine tolle Aussicht jagt hier die nächste und man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Bewaldete Hänge, enge Schluchten und gigantische Steilwände werden während der 2,5 stündigen Überfahrt passiert. Da die Sonne im Canyon teilweise nicht zu sehen ist, lohnt es sich definitiv einen Pulli oder eine Jacke in den Rucksack zu packen, denn mit dem Fahrtwind kann es durchaus etwas frisch werden. So idyllisch die Überfahrt auch ist, bleibt auch diese entlegene Landschaft vom allgegenwärtigen Müllproblem nicht verschont. An nahezu jeder Flussbiegung sammelt sich der angespülte Unrat und trübt die malerische Natur. 

Der ruhige Koman-Stausee am Morgen bei der ersten Überfahrt.

Nachdem die kleine Fähre um 11:30 Uhr endlich in Fierza angekommen ist, rollt der Inhalt des Bootes wieder auf festen Boden. Wie bereits erwähnt trennen sich die Wege. Für uns ging es in das kleine Restaurant mit überschaubarem Angebot. Eine kurze Stärkung war nötig. Viel Zeit für eine Erkundungstour bleibt jedoch nicht. Denn um 13:00 Uhr muss das Rückfahrticket bereits wieder gelöst werden. 

Der ruhige Koman-Stausse untertags mit einen kleinen Schiff.

Als wir schließlich nach weiteren 2,5 Stunden wieder in Koman ankamen waren wir beide sichtlich erleichtert. Die Fahrt hat uns wie bereits erwähnt einige Körner gekostet, da diese auf Dauer durchaus anstrengend wird. Nichtsdestotrotz ist die Fahrt mit dem Boot, welches ihr auch immer wählt, ein absolutes Highlight in Albanien, was ihr nicht verpassen solltet! Da wir die Gegend nun auf dem Wasserweg bereits erkundet hatten, wollten wir die Berge rund um den Staudamm noch zu Fuß entdecken!

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