Erimitis - Korfu

Drohnenaufnahme von einen Leuchtturm im Naturschutzgebiet Erimitis.

Unser letztes großes Ziel auf der Insel sollte ein ganz besonderes werden. So führte uns unser Weg von Nymfes 23 Kilometer weiter zur Nordostspitze Korfus. Hier befindet sich das Naturschutzgebiet Erimitis, welches vom Dorf Agios Stefanos im Osten bis an die Grenze der Stadt Kassiopi reicht. Wir verbrachten mehrere Tage in diesem kleinen Paradies und es hätten durchaus mehr sein können!

Als Basis für die nächsten Tage und Wanderungen wählten wir den Strand Avlaki, der sich circa drei Kilometer vom Ferienort Kassiopi befindet. Der Strand ist der größte in der Gegend und in zwei Teile gegliedert. Im westlichen Bereich reihen sich Ferienhäuser und Apartments aneinander, aber alles noch im überschaubaren Ausmaß. Am östlichen Ende hingegen, findet man außer einem Kiesstrand und dem angrenzenden Parkplatz nur einen kleinen Teich, mit vielen Fröschen und im Sommer wahrscheinlich Mücken. Am Strand selbst hat man einen tollen Ausblick auf die albanische Küste und die hohen, zum Teil mit Schnee bedeckten Berge. Und wenn ihr Glück habt, erlebt ihr auch so einen unglaublichen Sonnenuntergang wie wir! Die Sonne selbst war nicht zu sehen, aber nach einem verregneten Tag, den wir weitestgehend im Bus verbrachten, war die Stimmung am Abend atemberaubend.

VW-Bus mit spiegelnder Pfütze beim Sonnenuntergang.

Das kleine Naturparadies hat aber noch mehr zu bieten! Am östlichen Ende des Strandes befindet sich der Einstieg in einen Wanderweg, der uns durch dichten Wald zu verschiedenen, einsamen Buchten führte. Und was soll man sagen, es war einfach der Wahnsinn! Kristallklares Wasser, das in allen erdenklichen Blautönen schimmerte, schroffe Felsen und weit und breit kein einziger Mensch, außer wir natürlich. So verbrachten wir die Tage damit, den Wanderweg und die Buchten, die bis zum Dorf Agios Stefanos reichen, zu erkunden und das ein oder andere erfrischende Bad im Meer zu genießen.

Einsamer Strand mit großen Steinen im Naturschutzgebiet Erimitis.
Frau blickt lächelnd in die Kamera auf einem Waldweg.

Den ersten der Strände erreichten wir bereits nach 500 Metern Fußmarsch. Wie bereits erwähnt führt der Wanderweg durch dichten Wald. Vor allem auf den ersten Metern müsst ihr den Kopf einziehen, weil das Geäst in den Weg wächst. Des Weiteren solltet ihr auf festes Schuhwerk achten, was bei Wanderungen zur Grundausstattung gehört, denn der Pfad kann vor allem in den Morgenstunden äußerst rutschig sein! Nach weiteren 750 Meter erreicht ihr einen Leuchtturm, der sich auf einer steinigen Landzunge befindet. Von hier aus habt ihr eine atemberaubende Sicht auf die albanische Küste und die mächtigen Berge im Hintergrund, was im Kontrast zum tiefblauen Meer absolut sehenswert ist. Von hier aus reihen sich anschließend die Buchten aneinander. Es würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen alle einzeln aufzuführen, deswegen findet ihr hier ein paar Impressionen!

 

Leuchtturm auf schroffen Felsen mit den Bergen von Albanien im Hintergrund.
Drohnenaufnahme von einen Leuchtturm im Naturschutzgebiet Erimitis.
Drohnenaufnahme von einen Leuchtturm im Naturschutzgebiet Erimitis.
Ausblick auf das Meer mit den Bergen von Albanien im Hintergrund.
Mann blickt auf das Meer im Naturschutzgebiet Erimitis.

Am Wanderweg sind uns immer wieder Schilder mit der Aufschrift „Save Erimitis“ ins Auge gestochen. Wir dachten uns schon, dass es wahrscheinlich etwas mit Hotelanlagen und Co. zu tun hatte. Am Bus angekommen begannen wir zu recherchieren und stellten schnell fest, dass dieses kleine Naturparadies stark gefährdet ist. Das Gebiet wurde an einen amerikanischen Privatinvestor für mehr als 100 Mio. Euro übertragen. Dieser möchte ein Luxus-Feriendorf mit eigenem Hafen, Straßennetz und Stromversorgung aus dem Boden stampfen. Es gibt bereits großen Widerstand seitens der Bevölkerung und auch eine Petition gegen den Ausbau kann unterschrieben werden! Da die meisten unserer Reisen und Abenteuer in eben jenen schützenswerten Naturgebieten stattfinden, sind wir natürlich auch absolut gegen den Ausbau bzw. die Zerstörung dieses vielfältigen Areals. Wer weiß vielleicht können wir mit diesem Artikel einen positiven Beitrag zu Erhaltung des Gebietes beisteuern, indem wir den ein oder anderen von euch dazu bewegen die Petition zu unterschreiben. Unsere Namen sind schon gelistet!

Mit Olivenbäumen gesäumter Weg untertags.

Nach ein paar wundervollen Tagen verließen wir Erimitis mit gemischten Gefühlen. Überwältigt von den einsamen Buchten und der vielseitigen Natur und doch bedrückt, was die Zukunft dieses schützenswerten Gebietes angeht, fuhren wir weiter zu unserem letzten Ziel auf der Insel. In der Stadt Korfu verbrachten wir anlässlich meines Geburtstages [Beppo] ein entspanntes Wochenende, an dem wir die Vorzüge von geöffneten Cafés und Restaurants genossen, bevor es mit der Fähre zurück ans Festland ging. Sei dabei und verfolge unseren Roadtrip durch Griechenland!





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