Cerro la Silla - El Valle de Antón

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Sonnenaufgang am Cerro la Silla mit aufsteigenden Nebel.

Um 4:00 Uhr morgens riss uns der Wecker aus dem Schlaf. Da wir direkte Zimmernachbarn hatten, stellten wir diesen am Abend zuvor möglichst leise, aber dennoch laut genug, um uns aus unserer wohlverdienten Tiefschlafphase zu reißen. Ziel des nächtlichen Ausflugs war der Sonnenaufgang am Cerro la Silla, noch fast ein Geheimtipp in El Valle de Antón, doch einer der schönsten und einsamsten Aussichtspunkte, den wir bislang auf unseren Reisen besucht hatten. Hier trifft man auf nichts anderes als hohes Gras, unendliche Weite und die ersten Sonnenstrahlen des Tages. Aber bis dahin mussten wir zuerst einmal kommen.

Wir krochen aus dem kuschligen Bett und wollten uns gerade fertig machen, als wir bemerkten, dass es draußen regnete. Na toll, dachten wir uns. Die Vorfreude auf dieses Abenteuer war riesig, da wir am Vorabend mit Leuten im Hostel gesprochen hatten, die ein paar Tage zuvor ebenfalls am Cerro la Silla waren. Was nun? Lui wollte sich bereits noch einmal hinlegen aber ich bestand darauf, dass wir zumindest frühstückten und anschließend einen Blick vom nahegelegen Balkon wagen sollten. Es wurde nicht besser aber der Wille war so groß, dass wir uns mit unserer wetterfesten Ausrüstung in die verregnete Nacht begaben. 

Doch die Stimmung erhielt einen weiteren Dämpfer. Der eigentliche Plan war es, mit unserem Mietauto den größten Teil der Strecke zurückzulegen. Allerdings stellten wir fest, dass der Parkplatz des Hostels mit einem Tor und Vorhängeschloss verriegelt war. Also hieß es Beine in die Hand nehmen und los! Durch die Unterkunft, auf die Straße und immer der Nase nach. Beziehungsweise dem Hund! Vor der Eingangstür des Hostels nächtigte eine Hundedame, die wir Wauki nannten und uns auf unserer Wanderung begleitete. Zunächst dachten wir, dass sie uns nur ein paar Meter, höchsten bis zum Rand der Stadt folgen würde, doch dem war nicht so.

Von unserer Unterkunft Bodhi Hostel & Lounge aus folgten wir der Hauptstraße Via El Valle - La Unión bis uns Serpentinen den Berg hinaufführten. Da die Wanderung Mitten in der Nacht stattfindet, solltet ihr die Packliste beachten und eine Stirnlampe im Gepäck haben! Als wir gerade am Überlegen waren, in welche Richtung wir gehen sollten, spazierte Wauki an uns vorbei und zeigte uns den Weg. Nach knapp 4 Kilometer befindet sich an der Hauptstraße eine Bushaltestelle, vor dieser zweigt rechts in eine Straße ab. Dieser folgt ihr, anschließend macht der Weg eine 90°-Rechtskurve und verzweigt sich nach ein paar Meter in eine Y-Kreuzung. Einmal links halten und dann könnt ihr euch nicht mehr verlaufen. Vor allem mit einem ortskundigen, vierbeinigen Begleiter gestaltet sich die Wanderung als Kinderspiel. Der Pfad führte uns an Sendemasten entlang aus dem Tal und spukte uns in einer mit grünen Hügeln gesäumten Landschaft aus. Die Sonne tränkte nach und nach die Ausläufer des Vulkans in Farbe und wir drei sogen die ersten Sonnenstrahlen des Morgens in uns auf. Es war traumhaft!

Panoramaaufnahme vom Cerro la Silla bei Sonnenaufgang.

Wir genossen diesen atemberaubenden Sonnenaufgang, der meines Erachtens das absolute Highlight unseres Panamaaufenthaltes war und wärmten uns an der immer stärker werdenden Sonne. Der Nebel, der in den Ausläufern fest zu hängen schien, stieg mit der Sonne auf und verlieh der Landschaft eine magische, fast schon mystische Stimmung. In der Ferne der Pazifik. Atemberaubend!

Drohnenaufnahme von aufsteigenden Nebel bei Sonnenaufgang.
Sonnenaufgang über den Cerro la Silla.

Wir waren heilfroh, dass wir trotz des vermeintlich schlechten Wetters zu Beginn unserer Wanderung die Hürden auf uns genommen hatten! Also lasst euch nicht abschrecken. Dieses Abenteuer ist alle Mühen wert! Nach diesem überragenden Start in den Tag marschierten wir gut gelaunt zurück ins Tal. Hier machte die Hauptstraße ihrem Namen alle Ehre, denn die Autos, Busse und LKWs drängten sich an uns vorbei in das Tal, was unserem vierbeinigen Begleiter gar nicht gefiel. Ohne Rücksicht auf Verluste rannte er zu jedem Auto hin und bellte es an. Wir konnten ihn leider nicht daran hindern, aber glücklicherweise ist nichts passiert. Die Pancakes mit Banane und Ananas im Hostel setzten dem Morgen die Krone auf und wir hatten noch den ganzen Tag für weitere Abenteuer vor uns. Die schlafende Indianerin wartete schon auf uns, La India Dormida!

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